Die sommerliche Idylle am Hotelpool wird oft durch das frühe Reservieren von Liegen mit Handtüchern getrübt, noch bevor das Frühstück serviert wird. Dieses bekannte Szenario im Urlaub führt regelmäßig zu Konflikten und gelegentlich sogar zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Reisenden. Dabei wird oft übersehen, dass das Reservieren oder Verteidigen einer Poolliege rechtliche Konsequenzen haben kann, die über bloße Unhöflichkeit hinausgehen.
Das einfache Ablegen eines Handtuchs auf einer öffentlichen oder hotelbetriebenen Liege ist rechtlich zunächst neutral. Es gibt keine spezifischen Gesetze, die das Blockieren ausdrücklich verbieten, noch wird durch das Handtuch ein rechtliches Besitzrecht begründet. Die Hotelregeln spielen eine Rolle, sind aber keine strafrechtlichen Normen. Probleme entstehen erst, wenn die Situation eskaliert. Wenn es zu Rangeleien kommt, weil jemand die reservierte Liege nutzen möchte, können Straftatbestände wie Nötigung (§ 240 StGB), Beleidigung (§ 185 StGB) oder sogar Körperverletzung (§ 223 StGB) erfüllt sein. Auch das unbefugte Entfernen oder Beschädigen fremder Handtücher kann als Sachbeschädigung (§ 303 StGB) oder Diebstahl (§ 242 StGB) angesehen werden.
Erfahrungen zeigen, dass Urlauber oft die rechtlichen Risiken solcher Situationen unterschätzen. Ein vermeintlich harmloser Streit um eine Poolliege kann zu einer strafrechtlichen Anzeige führen und gegebenenfalls ein Ermittlungsverfahren in Deutschland nach sich ziehen, da Taten im Ausland unter bestimmten Umständen nach deutschem Strafrecht verfolgt werden können, gemäß § 7 StGB.
Falls Sie also während Ihres Urlaubs in eine derartige Situation geraten oder sogar Post von der Polizei erhalten haben.