In der Stresssituation einer Festnahme ist es entscheidend, überlegt zu handeln. Schon kleine Fehler können sich später nachteilig im Strafverfahren auswirken.
Folgende Grundregeln sollten Betroffene unbedingt beachten:
1. Keine körperliche Gegenwehr
Widerstand oder Fluchtversuche können schnell zu einer weiteren Straftat führen – etwa dem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte (§ 113 StGB).
Bleiben Sie ruhig und leisten Sie keine aktive Gegenwehr.
2. Das Recht zu schweigen
Sie sind nicht verpflichtet, gegenüber der Polizei Angaben zu machen.
Von Ihrem Recht zu schweigen sollten Sie unbedingt Gebrauch machen – insbesondere, bevor Sie mit einem Anwalt für Strafrecht gesprochen haben.
3. Recht auf einen Verteidiger
Sie haben das Recht, einen Strafverteidiger zu kontaktieren. Fordern Sie dies ausdrücklich ein.
Ein erfahrener Anwalt kann unmittelbar nach der Festnahme dafür sorgen, dass Ihre Rechte gewahrt und mögliche Fehler der Ermittlungsbehörden dokumentiert werden.
4. Protokollierung und richterliche Entscheidung
Die Polizei ist verpflichtet, jede Festnahme zu dokumentieren.
Wird eine Person länger festgehalten, muss innerhalb von 48 Stunden ein Richter entscheiden, ob ein Haftbefehl erlassen oder die Person freigelassen wird (§ 128 Abs. 1 StPO).